Prof. Liss war Harry Starr Research Fellow an der Harvard University, Cambridge, USA, und hat am Lexington Theological Seminary sowie an der University of Kentucky (USA) Bibel und Jüdische Bibelauslegung sowie Jüdische Studien gelehrt. 2008/09 war sie als Alfried Krupp Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der mittelalterlichen jüdischen Bibel- und Kommentarliteratur in Westeuropa (1000–1300). In diesem Rahmen beschäftigt sie sich vor allem mit der handschriftlichen Textüberlieferung der hebräischen Bibelkommentare sowieso mit Bibel-Manuskripten. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die hochmittelalterliche Masora-Überlieferung in Westeuropa zwischen dem 10. und 13. Jh. dar. Daneben beschäftigt sie sich mit der Kultur- und Literaturgeschichte der jüdischen Mystikerkreise (chaside ashkenas) im Rheinland und der hochmittelalterlichen jüdischen Rezeption der Reinheitsgesetze. Gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Heil (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg) werden derzeit Projekte im Bereich der lateinisch-hebräischen Kulturbeziehungen und deren Einfluss auf die Bibelkommentierungen in Nordfrankreich und Deutschland (9.–13. Jh.) vorbereitet.

Arbeitsbereich:

VII. Die Kulturmächtigkeit der Bibel und der christlich-jüdische Dialog

Projekte:

  • Gelehrtenwissen oder ornamentaler Zierrat? Die Masora der Hebräischen Bibel in ihren unterschiedlichen materialen Gestaltungen / Scholarly Know-ledge or Squiggly Decoration? The Hebrew Bible’s Masora in its Various Material Properties (TP B4 im SFB 933 Material Textkulturen)
  • Ein weiteres Projekt am Lehrstuhl zum „Bibeltext der Handschriften mit babylonisch-jemenitischer Punktation: Erfassung der Textvarianten“ (Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft) hat im Sommer 2015 begonnen.