Vor fünfzehn Jahren, im Jahre 2005, wurde das Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Theologie der Universität Heidelberg (FIIT) mit acht Forschungsabteilungen gegründet. Heute verfolgen 15 Abteilungen vielfach vernetzte Programme und Projekte. Einige davon werden auf dieser Seite vorgestellt.

Im Jahr 2006 konnte das FIIT in das Haus Hauptstraße 240 einziehen, das in der Heidelberger Altstadt zentral gelegen ist, mit Blick auf das Schloss und zwischen dem Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) und dem Gesellschaftshaus der Universität (Haus Buhl). Die Evangelische Stiftung Pflege Schönau, die Manfred-Lautenschläger-Stiftung, die Evangelische Kirche in Deutschland, die Badische, die Pfälzische, die Württembergische Landeskirche und die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau haben dazu beigetragen, eine Finanzierung des Hauses durch Drittmittel in die Wege zu leiten. So konnte der Universität Heidelberg dieser wertvolle Standort erhalten und für die interdisziplinäre und internationale Forschung gesichert werden.

Konsultationen und Diskussionsforen, Workshops und Oberseminare finden in den schönen Räumen des FIIT statt. Gastwissenschaftler/inne/n aus anderen Ländern stehen sechs attraktive Arbeitsplätze und eine kleine Bibliothek zur Verfügung. Über 80 Kolleginnen und Kollegen aus mehr als 20 Ländern haben in wenigen Jahren von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Das Modell des FIIT, individuelle und thematisch konzentrierte interdisziplinäre Forschungskapazitäten zu stärken und die entstehenden Synergie-Effekte vielfältig zu vernetzen, war forschungsorganisatorisch und auch bei der Einwerbung von deutschen und besonders internationalen Drittmitteln sehr erfolgreich. Dies ermutigte uns, im Jahr 2007 gemeinsam mit Kollegen der Universität Zürich das Global Network of Research Centers for Theology, Religious, and Christian Studies ins Leben zu rufen, das heute 45 Hochschulen in aller Welt verbindet und nach einem der Struktur des FIIT analogen Bauplan operiert.

Der zeit- und kostengünstige, sehr effiziente internationale Austausch von Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs für ein oder zwei Semester im Rahmen des Global Network wird durch Stipendien gefördert (in den ersten Jahren u.a. alljährlich durch fünf Stipendien der Karl-Schlecht-Stiftung). Seit zwei Jahren wird die organisatorische Verantwortung für das Global Network mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Zürich, Fordham, Stellenbosch und der Chinese University Hong Kong geteilt. Auch bi- und multilaterale Ober- und Forschungsseminare – als Kompaktveranstaltungen an Wochenenden – sind zentrale Programmpunkte des FIIT und des Global Network.

Ein weltweit ausgeschriebener Forschungspreis, der Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise, zeichnet jedes Jahr zehn Dissertationen oder erste post-doktorale Veröffentlichungen aus. Deren mehrfache Evaluation durch einen multidisziplinären und multireligiösen Kreis von 20 renommierten Gutachter/inne/n aus 15 Ländern gibt dem Preis (in Höhe von 10 x 3000€) großes akademisches Gewicht. Die Preisträger/innen werden nicht nur zur feierlichen Vergabe des Preises, sondern auch zu einem Kolloquium über ihre zukünftigen Forschungsvorhaben nach Heidelberg eingeladen. Etwa 90% der bisherigen 130 Preisträgerinnen und Preisträger haben bereits eine Professur (von Assistant bis Full Professorship) inne.

Das Aktivitätsspektrum des FIIT reicht also von der Förderung des internationalen wissenschaftlichen Nachwuchses und der Forschungsaufenthalte von Gastwissenschaftlern an der Universität Heidelberg bis hin zur Unterstützung der Kooperation etablierter Forscher und Forscherinnen an der Universität Heidelberg und Kolleg/inn/en aus aller Welt in konkreten Projekten.